Die Highlights der Spielzeugmesse 2016: Puppen mit gewissen „Handicaps“

Bisher kennt man Puppen als Geschöpfe aus einer imaginären Hochglanzwelt. Sie bestehen aus weiblichen Figuren mit Idealmaßen, die sich durch eine schlanke Taille, schmale Hüften und lange Beine auszeichnen. Die männlichen Puppen ähneln dagegen allesamt den Superhelden aus der Medienwelt, mit breiten Schultern und muskulösen Armen ausgestattet. Puppen also, die im Kinderzimmer eine heile Welt vorgaukeln.

Damit könnte nach Ansicht der Hersteller nun Schluss sein. Auf der Spielzeugmesse 2016 waren sie der Renner - Puppen mit gewissen Handicaps. So gibt es plötzlich sehbehinderte Puppen und sogar Legofiguren im Rollstuhl im Handel zu kaufen. Diesbezüglich stellt sich die Frage: Ist das Ganze bloß ein vorübergehendes Phänomen in Form von Produkten für einen Nischenmarkt, oder kann daraus ein dauerhafter Trend werden?

Viele Eltern haben sich in der Vergangenheit darüber beschwert, dass Puppen und Spielfiguren ihren Kindern falsches Weltbild vermitteln. So würden die Kinder bereits frühzeitig dahingehend instruiert, dass nur Menschen mit perfekten Maßen in unserer Gesellschaft anerkannt sind. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind bekannt: Mädchen im Magerwahn und die Ausgrenzung von Menschen, welche nicht dem Idealbild entsprechen. Experten sind sich daher darüber einig, dass dieses Umdenken ein Schritt in die richtige Richtung ist – hin zu einer Welt, in der Äußerlichkeiten nicht als alleingültiges Merkmal eines geachteten und erfolgreichen Menschen gesehen werden.

Auf der Messe ließen sich vielfach die Resultate der neuen Entwicklungen beobachten. So stellte ein britischer Spielzeughersteller individuell konfigurierbare Puppen mit Behinderungen vor, die in einem 3-D-Drucker hergestellt werden. Auch äußere Beeinträchtigungen wie ein Feuermal im Gesicht können so den Puppen mitgegeben werden. Ein anderer Hersteller präsentierte eine Puppe mit allen Merkmalen des Down-Syndroms. Und selbst beim Branchenriesen Mattel ist der Trend mittlerweile angekommen. Hier gibt es die erste Barbie-Puppe, die im Rollstuhl sitzt. Inwieweit Kinder die Spielfiguren letztendlich annehmen, muss allerdings noch abgewartet werden.

April 2016


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