Stoffpuppen

Stoffpuppen sind bereits seit vielen Jahrhunderten in aller Welt verbreitet. Ursprünglich gingen sie aus den so genannten Lumpenpuppen hervor. So bezeichnet man Spielzeuge für die Kinder von ärmeren Familien, die damals aus Abfallstoffen von Kleidern - also Lumpen - hergestellt wurden.

Später fanden dann auch etwas edlere Materialien Verwendung für die Herstellung von Stoffpuppen, insbesondere Filz wurde von weltbekannten Puppenkünstlern wie Käthe Kruse oder Margarete Steiff gerne als Ausgangsmaterial verwendet. Darüber hinaus wurden Stoffpuppen oft von Müttern oder Omas für die Kinder selbst genäht, da diese relativ einfach und schnell herzustellen waren. Die Gesichtszüge sowie individuelle Merkmale wie Augen, Mund, Nase oder Haare konnten entweder direkt auf den Stoff aufgemalt oder mittels Knöpfen oder anderer Details aufgenäht werden.

Ausgestopft wurden solche Stoffpuppen in der Regel mit Rosshaar oder Rehhaar, manchmal auch mit einfachem Stroh. Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts konnten Stoffpuppen außerdem mit Gelenken für Arme und Beine versehen werden. Dazu fertigten diverse Hersteller von Puppenzubehör spezielle Scheibengelenke, die in den Puppenkörper eingenäht werden konnten.

Stoffpuppen sind heute etwas in den Hintergrund gerückt und werden oft für wenig Geld angeboten. Eine Ausnahme bilden hierbei die so genannten Waldorfpuppen. Dabei handelt es sich um Stoffpuppen, die vorwiegend pädagogischen Zwecken dienen und daher besondere Merkmale aufweisen. So sind beispielsweise bei diesen Puppen Augen und Mund lediglich angedeutet, so dass das Kind selbst eine Stimmung in die Puppe hineininterpretieren kann und sich nicht von einem vorgegebenen Gesichtsausdruck leiten lassen muss.

Solche Waldorfpuppen bestehen außerdem aus rein natürlichen beziehungsweise biologischen Materialien wie beispielsweise Baumwolle, Schafwolle oder auch Mohair. Sie können in der Waschmaschine oder notfalls per Hand gewaschen werden. Bei Puppen aus anderen Materialien ist dies oft nicht möglich.

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