Holzpuppen

Holz ist eines der am meisten gebrauchten und dabei edelsten Materialien zur Herstellung von Puppen. Bereits aus der Zeit der Antike wurden Fundstücke geborgen, die aus Holz hergestellt waren und eine frappierende Ähnlichkeit zu modernen Puppen aufwiesen. Richtig modern wurde jedoch die Puppenherstellung aus Holz erst im Mittelalter.

Die ersten Exemplare dieser Holzpuppen kamen ursprünglich aus Deutschland. Da aber England einer der größten Abnehmer für solche Puppen war und diese aus steuerlichen Gründen über die Niederlande importiert wurden, brachten ihnen diese Umstände zunächst den Namen „Dutch-Dolls“ ein. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich schließlich England zum Haupt-Herstellerland für Holzpuppen. Diese Puppen waren oftmals der Königin oder anderen Mitgliedern der königlichen Familie nachempfunden, was ihnen auch den Namen „Peg-Woodens“ oder „Queen-Anne-Dolls“ einbrachte.

Wichtig zu wissen ist, dass Puppen in der damaligen Zeit keineswegs als Nachbildung von menschlichen Babys hergestellt wurden, sondern ausschließlich Erwachsene darstellten. Auch in Deutschland etablierten sich zu dieser Zeit eine ganze Reihe Hersteller von Holzpuppen, insbesondere aus dem bayerischen Raum sowie im Bereich um Sonneberg in Thüringen. Solche Puppen wurden damals in Deutschland auch „Docken“ genannt. Meist bestanden sie lediglich aus einem dünnen Holzstab, auf den ein kunstvoll geschnitzter Kopf aufgesteckt wurde. Beine oder Arme hatten diese Puppen in der Regel nicht, die Extremitäten wurden durch großzügig dimensionierte Kleider oder Röcke verdeckt.

Hauptmerkmal solcher Puppen ist der Kopf. Er wurde stets in langwieriger und liebevoller Arbeit kunstvoll geschnitzt und anschließend entsprechend bemalt. Oftmals wurden dabei auch die Haare einfach aufgemacht, teilweise aber auch durch aufgenagelte Menschenhaare oder Pflanzenfasern nachgebildet.

Noch heute werden Puppen teilweise aus Holz gefertigt. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass für die Herstellung solcher Puppen eine Holzart verwendet wird, die nicht splittert. Jegliche Art von Nadelholz ist daher eher ungeeignet, meist verwendet man recht wertvolle Holzsorten wie beispielsweise Lindenholz oder auch Edelhölzer wie Mahagoni oder Teak. Durch die aufwendige Herstellung sind Holzpuppen in der Regel wesentlich teurer als Puppen aus anderen Materialien.

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